Ressourceneffizienz durch Digitalisierung

Das Projekt DigInform greift die zentrale Idee der Datenräume auf und zielt darauf ab, ein Ökosystem für den sicheren und verifizierbaren Datenaustausch, innerhalb des Netzwerks produzierender Unternehmen und ihrer Entsorgungsdienstleister bereitzustellen. Und dies über Organisationsgrenzen hinweg. Aufgebaut wird auf dem bereits an der TU Darmstadt entwickeltem Forschungsprototyp TrustDBIe.

Konzeption, Implementierung, Ressouceneffizienz
Im Rahmen des Projektes wird zunächst ein Informationsmanagementsystem konzipiert und integriert, welches dann in Use Cases aus Sicht eines produzierenden Unternehmens bzw. der Entsorgungsbranche erprobt werden soll. Durch die Integration und Analyse einer breiten Datenbasis sollen dabei neue Verwertungsstrategien identifiziert und der Mehrwert für die Umsetzung von Kreislaufstrategien durch den Informationsgewinn belegt werden. Im Hinblick auf Ressourceneffizienz wird hierbei in einem gemeinsamen Diskurs mit den betroffenen Akteuren, insbesondere der Entsorgungswirtschaft, eine Strategie zur Etablierung der digitalen IMS in der Kreislaufwirtschaft erarbeitet. Auch die Effekte der Implementierung hinsichtlich Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Umweltwirkungen werden anhand des Global Warming Potential und weiteren ausgewählten Indikatoren quantifiziert und ausgewertet. Anhand einer Szenarioanalyse sollen die Potentiale der Erhöhung der Ressourceneffizienz abgeleitet sowie Risiken und gegenläufige Effekte identifiziert werden. Basierend auf den Erkenntnissen sollen Handlungsempfehlungen für technische, rechtliche und gesellschaftliche Voraussetzungen zur Erschließung von Potenzialen und Minimierung von Risiken formuliert werden.


Informationsmanagement für die Umsetzung neuer Verwertungsstrategien
 
Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung innerhalb der Industrie, lag der Fokus bisher auf der effizienten Speicherung von Daten. Es wird aber zunehmend erkannt, welche Potenziale in der Vernetzung von Daten, auch über Unternehmensgrenzen hinweg, und deren Analyse liegen können. Dies unterstreicht nicht zuletzt die im Februar 2020 veröffentlichte Datenstrategie der Europäischen Kommission, die von gemeinsamen Datenräumen spricht. Die zentrale Idee der Datenräume ist, ein Ökosystem für Daten über Organisationsgrenzen hinweg bereitzustellen, sodass beispielsweise für die Kreislaufwirtschaft eine gemeinsame Datenhaltung durch ein vertrauenswürdiges Datenmanagement genutzt werden kann. Hierfür ist es wichtig, dass das Informationsmanagementsystem Auditierbarkeit und verifizierbare Verarbeitung der gemeinsamen Daten bei hoher Performanz bietet, was bisherige Technologien in dieser Zusammenstellung nicht bereitstellen. Entsprechend bieten sich gerade hier große Chancen für die Optimierung von Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz durch innovative Lösungen der Informationstechnologien, die auch in vorliegenden Studien und Gutachten schon benannt wurden.

Entwicklung von Use Cases aus industrieller Perspektive
Innerhalb von Fallstudien soll die praktische Erprobung und Validierung des IMS im Kontext realer Unternehmensstrukturen eines produzierenden Unternehmens der chemischen Industrie sowie eines Entsorgungsbetriebes erfolgen. Die Mehrwerte, welche sich durch die Einführung des IMS bei den Partnerunternehmen ergeben, sollen gegenüber dem Status Quo beschrieben und quantifiziert werden.